Dr. Ogen talking about Drogen

Wenn ein Laster in der Beseitigung und Abschaffung, Wegbewegung genau so schwer wiegt wie ein verdammter LKW, dann handelt es sich dabei wahrscheinlich ums Rauchen.

Es fiel mir leichter, mit dem Trinken aufzuhören, obwohl das auch sehr schwer für mich war.

Wenn ich heute die Uhr zurückdrehen könnte, würde ich alles dafür tun, nicht in die Abhängigkeit von Nikotin zu geraten. Das geht jetzt leider nicht mehr. Es tut mir übrigens wahnsinnig leid, dass die Erwachsenen von heute (nicht alle natürlich) der heranwachsenden Jugend gegenüber immer noch schlechte Vorbilder sind.

Und wenn ein Kind zu mir gesagt hat, dass Rauchen ungesund oder tödlich ist, dann habe ich immerzu gedacht „Lass mich bloß gefälligst in Ruhe, du vorlaute kleine Pfeife.“

Wie verdreht ist dieser Unsinn eigentlich?

If I had the possibilities, I would ban all of the alcohol and tabacco drugs, which are daily offered to millions of costumers and drug addicts and to create even more drug addicts again and again, from normal supermarkets.

Add: Morgen gibt’s ’ne Kurzgeschichte. Aus dem Sektor „Murkse“, nachträgliche Fantasiegebilde, die es nicht ins Buch geschafft haben. Hihi haha hoho.

Liebe Gemeinde

Vom Wesen der Alltagsvegetation, die mich total fertig macht und meine schwindende Gehirnsubstanz dazu bewegt, Gedanken an die Eintönigkeit des Lebens zu entwerfen.

Die „Struktur“ meiner gesamten Tagesabläufe ist so dermaßen festgefahren, das fühlt sich schon peinlich an. Ordnung und so was alles, Dinge, die ein System haben, Pläne etc. haben mir immer ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Immer genau zu wissen, was als nächstes passiert. Obwohl ich natürlich keine Hellseherin bin.

Aber wenn ich wirklich darüber nachdenke, befinde ich mich eigentlich in einem großen Hamsterrad. Jeden Tag früh raus, Kaffee, anziehen, Rucksack packen, rauchen, kotzen von der Übelkeit der Zigarette, scheißen, Zähne putzen, Bushaltestelle und dann ab. An der riesigen Sparkassenzentrale aussteigen, zehn Minuten Fußweg durch die gleiche Zone der Stadt, Menschen doof finden, die mir begegnen, Blicke hier und da.

Wenn ich dann ankomme, arbeite ich meine Zeit ab, 1 x stündlich rauchen. Wenigstens.

Ja, und dann gehe und fahre ich irgendwann wieder nach Hause, nachdem ich mich bestimmt schon zwanzig Mal über irgendetwas geärgert habe (blöde Kassiererin, miese Radiosongs, Produktionspfusch auf der Arbeit, schlendernde Schnarchnasen, ordinäre Ausdrucksweisen, Kicker-Niederlagen usw.) und bin auch nicht gut drauf zu Hause.

Kaffee, rauchen, schwimmen im Pool, Crosstraining, duschen.

Das ist Leiden auf hohem Niveau, würden manche jetzt sagen. Freu dich doch, dass es dir so gut geht.

But my soul, for real, is crying about this, weil ich meine wirklichen Herzenswünsche und meine geistigen Fähigkeiten, die ich mal hatte, total verkümmern lasse irgendwie, wie ich einfach versuche, mich der Gesellschaft anzupassen, zu funktionieren, Leistung zu erbringen und nebenbei meinen Körper zu trainieren.

Das fühlt sich distopisch an für mich. Mein Künstlerherz verwelkt auf eine brutale Art und Weise. Ich fühle mich wie ein Schwachkopf, den Anweisungen einer Industrie folgend, die den Menschen miese, vornehmlich materialistische Werte vermittelt. Oberflächlichkeiten, Leistungsdruck, Konsum, Streben nach Erfolg. Ich glaube auch nicht an die Gleichberechtigung.

So. Dies ist mein miesepetriges Wort zum Freitag. Wochenende ist scheiße und ich hasse die Welt.

Liebe treue Leser

Ich weiß ja gar nicht, wie lange ich mich nicht hab blicken lassen hier auf dieser Seite. Was daran liegt, dass in meinem Leben keine großartigen Dinge passieren mehr. Ich habe jetzt seit gut eineinhalb Jahren einen Job in der nächstgelegenen Stadt, wo ich jeden Tag mit Bus hinfahre. Immer wenn ich dann im Bus sitze, geht mir der Satz durch den Kopf: Holden Coffeeld on tour. Dann beobachte ich durch die Fenster die Geschehnisse um mich herum. Die vielen Menschen mit ihren Handys, Hunden oder Kindern.

So sieht’s aus. Ich bilde mir ja kaum ein Urteil darüber. Aber ich nehme meine Umwelt als seltsam wahr, nachwievor. Ich habe übrigens keine Bullimie mehr, wiege aber noch mehr als je zuvor. Das Gewicht verrate ich nicht. Seit dem neuen Jahr probiere ich Intervallfasten aus. Mein Haupternährungsmittel ist Kaffee und Nikotinglimmstengel versetzt mit Teer und Blausäure. Davon sterbe ich zwar nicht, aber es ist auch schon so eine Art „Selbstmord auf Raten“ wie mal jemand zu mir zu sagen pflegte.

Jeden Abend im Bett denke ich dann aber darüber nach, dass ich ja eigentlich gar nicht mehr sterben möchte und so. Ich will noch so viel erleben und Dinge machen, Spaß haben und mich weiterentwickeln, meine Vergangenheit bewältigen und wieder Freunde finden, die mich jenseits vom Alkohol auch so bezaubern können. Seit zwei Jahren trinke ich keinen Alkohol mehr, was für mich wohl das beste ist, um keine Psychosen herauszufordern oder Katerdepressionen, die ich immer hatte.

Neben einer Therapie besuche ich seit gestern auch eine Selbsthilfegruppe für Depressionserfahrene. Mal sehen. Vielleicht bringt’s ja was. Und ihr so? Habt ihr mich schon vergessen oder wartet ihr schon so lange auf ein Lebenszeichen von mir? Kann ich natürlich verstehen. Die Liebe spielt keine Rolle zurzeit. Die Kunst auch nicht mehr so. Außer bunte Kratzbilder und hin und wieder ein Wasserfarbenbild produziere ich nichts. Meine Fantasie lebt sich in meinen Träumen aus in der Nacht, wenn ich schlafe.

So, das war’s auch schon wieder fürs erste. Mir gehen zwar noch mehr Dinge durch den Schädel, die ich euch mal von Zeit zu Zeit berichten könnte. Aber mehr dazu später. Hab euch lieb und gute Nacht.

Die Lisa (alias coffeeld)