Manchmal lodert es in meinem Kopf

Walle, walle, manche Strecke,

dass zum Zwecke Irrsinn fließe

und der Dichter schnell verrecke,

weil er sich vor Scham erschieße …

: D

Der Cyber-Punk,

dem die Welt zum Himmel stank,

der zu viel Wein und Kaffee trank,

er wurde schleichend geisteskrank.

o.O

Der Feingeist,

der sich um Ruhm, Erfolg und Beachtung reißt,

schreiben möcht wie Schiller und Goethe,

ist in Wirklichkeit ne Tröte

spielt kein Cello, nicht mal Flöte

mit den Worten seiner Stücke

füllt mit Geltungsdrang die Lücke

seiner mangelnden Zufriedenheit

dünkelt Köpfchen mit Pathos

ist in Wahrheit ungescheit

und meistens eher ratlos

-.-

Sommerwärme

Am Schlimmsten ist der Sonnenschein

nach stundenlangem Regen

wenn sich die Wassertropfen neu erwärmen,

Insekten um die Pflanzen schwärmen,

entstehen dicke, feuchte Lüfte

und intensive Düfte

Der Atem wird schwer und schnell fließt der Schweiß

im Gehen und im Sitzen

bei Gott, es ist zu heiß

wer will denn so viel schwitzen?

Ein Sommertag, so eklig tropisch,

er ist und bleibt… idiotisch

Der arme Geselle

Des Maurers ärmlich Spross

er wohnt im dunklen Dachgeschoss

träumt von einem großen Schloss

und einem edlen, weißen Ross

Er ist schon immer arm gewesen

keine Scheine, keine Spesen

leider völlig unbelesen

sitzt er abends meist am Tresen

In Gedanken setzt er Stein auf Stein

im Licht der Pinte Kerzenschein

bei zu viel Bier und reichlich Wein

erbaut er so sein Träumelein

Der verzweifelte Poet

Der verzweifelte Poet

spricht – es ist schon spät –

ein Sorgenvolles Nachtgebet.

Zum Anbeginn der Geisterstund

gibt er darin Jenes kund:

„Ich finde keine Worte mehr,

du lieber Gott, mein hoher Herr.

Darum frage ich dich bitte sehr:

Warum fällt mir dies so schwer?

Sprache, Ausdruck, Stil zu finden –

Reim und Rhythmus zu verbinden …

Kannst du meinen Geist erhellen?

Dass aus diesem wie aus Quellen

sprudelnde Gedanken schnellen;

Kunstvoll, kreativ und schön –

gebunden an die göttlich Höhen –

sollen daraus Werke fließen,

die wie bunte Blumen sprießen.“

Noch in der gleichen Nacht, er träumt,

wie eine Stimme zu ihm spricht:

„Es tut mir leid, du hast versäumt,

deinen Verstand genügsam zu verwenden,

drum meine Gunst wird hier nun enden!“

Er öffnet seine Augenlider,

da kommen seine Sorgen wieder,

und weil er mit dem Handwerk bricht,

legt er all sein Schreibzeug nieder.

„Nimmer Grübeln, nimmer Denken,

Zeit mit Dichterei verschenken“,

spendet er sich Worte Trost –

darum ist er gar nicht so erbost.

Und hebt sein Rotweinglas zum Prost.