Im Zweifel für das Gefühl

Nicht nur wegen meiner aktuell verstärkten Zyklusabhängigen Emotionalität, sondern auch weil ich darüber nachdenke, dass es viel Trauriges gibt so an und für sich und vor allem im seelischen Beistand zu engen Familienangehörigen, öfter mal weinend schreibe ich kurz…

Das Bestreben

dem eigenen Leben

Sinn und Bedeutung zu geben

…..

ist mehr als verständlich

denn das Leben ist endlich

Liebe Gemeinde

Vom Wesen der Alltagsvegetation, die mich total fertig macht und meine schwindende Gehirnsubstanz dazu bewegt, Gedanken an die Eintönigkeit des Lebens zu entwerfen.

Die „Struktur“ meiner gesamten Tagesabläufe ist so dermaßen festgefahren, das fühlt sich schon peinlich an. Ordnung und so was alles, Dinge, die ein System haben, Pläne etc. haben mir immer ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Immer genau zu wissen, was als nächstes passiert. Obwohl ich natürlich keine Hellseherin bin.

Aber wenn ich wirklich darüber nachdenke, befinde ich mich eigentlich in einem großen Hamsterrad. Jeden Tag früh raus, Kaffee, anziehen, Rucksack packen, rauchen, kotzen von der Übelkeit der Zigarette, scheißen, Zähne putzen, Bushaltestelle und dann ab. An der riesigen Sparkassenzentrale aussteigen, zehn Minuten Fußweg durch die gleiche Zone der Stadt, Menschen doof finden, die mir begegnen, Blicke hier und da.

Wenn ich dann ankomme, arbeite ich meine Zeit ab, 1 x stündlich rauchen. Wenigstens.

Ja, und dann gehe und fahre ich irgendwann wieder nach Hause, nachdem ich mich bestimmt schon zwanzig Mal über irgendetwas geärgert habe (blöde Kassiererin, miese Radiosongs, Produktionspfusch auf der Arbeit, schlendernde Schnarchnasen, ordinäre Ausdrucksweisen, Kicker-Niederlagen usw.) und bin auch nicht gut drauf zu Hause.

Kaffee, rauchen, schwimmen im Pool, Crosstraining, duschen.

Das ist Leiden auf hohem Niveau, würden manche jetzt sagen. Freu dich doch, dass es dir so gut geht.

But my soul, for real, is crying about this, weil ich meine wirklichen Herzenswünsche und meine geistigen Fähigkeiten, die ich mal hatte, total verkümmern lasse irgendwie, wie ich einfach versuche, mich der Gesellschaft anzupassen, zu funktionieren, Leistung zu erbringen und nebenbei meinen Körper zu trainieren.

Das fühlt sich distopisch an für mich. Mein Künstlerherz verwelkt auf eine brutale Art und Weise. Ich fühle mich wie ein Schwachkopf, den Anweisungen einer Industrie folgend, die den Menschen miese, vornehmlich materialistische Werte vermittelt. Oberflächlichkeiten, Leistungsdruck, Konsum, Streben nach Erfolg. Ich glaube auch nicht an die Gleichberechtigung.

So. Dies ist mein miesepetriges Wort zum Freitag. Wochenende ist scheiße und ich hasse die Welt.