Manchmal lodert es in meinem Kopf

Walle, walle, manche Strecke,

dass zum Zwecke Irrsinn fließe

und der Dichter schnell verrecke,

weil er sich vor Scham erschieße …

: D

Der Cyber-Punk,

dem die Welt zum Himmel stank,

der zu viel Wein und Kaffee trank,

er wurde schleichend geisteskrank.

o.O

Der Feingeist,

der sich um Ruhm, Erfolg und Beachtung reißt,

schreiben möcht wie Schiller und Goethe,

ist in Wirklichkeit ne Tröte

spielt kein Cello, nicht mal Flöte

mit den Worten seiner Stücke

füllt mit Geltungsdrang die Lücke

seiner mangelnden Zufriedenheit

dünkelt Köpfchen mit Pathos

ist in Wahrheit ungescheit

und meistens eher ratlos

-.-

Pervert Pedo Play Planet

Wenn ich jemals so einen Kriminalfall à la Hinz und Kunz verfassen würde, dann würde ich mich darin mit dem Thema Kindesmissbrauch beschäftigen. Wie ca. hundert Millionen weitere Exemplare das auch tun, ob in Buch- oder Filmform. Obwohl mich besonders dieses Thema unheimlich anwidert, weil ich die sexuelle Gewalt an Kindern für die schlimmste Gewalt und das schlimmste Verbrechen auf dieser Welt halte.

Sie ist die größte Perversion, die von „Menschen“ jemals hervorgebracht worden ist.

Das Buch würde ich dann vielleicht „Die endlose Entlarvung“ oder so ähnlich nennen und darin ginge es um einen jungen Mann, wahrscheinlich die Rolle von Charlie Chandoze, weil er ja mit der Sachlage ziemlich vertraut wäre so als Betroffener, der anfängt, eigenmächtig im Internet in Kontakt zu treten mit pädophilen Männern. Er schlüpft in die fiktive, lediglich virtuell bestehende Gestalt eines Kindes und gelangt somit, vor allem mittels vereinbarter Treffen, allmählich an sämtliche Daten über die jeweiligen Täter. Welche er auf einer selbst aufgebauten Seite im Netz veröffentlicht. Es beginnt eine Reihe skandalöser Selbstjustiz-Hetzjagden und Gräueltaten gegenüber den Tätern, ausgelöst durch die Internetpräsenz, ausgeführt vor allem von empörten Bürgern aus der Zivilbevölkerung, eine Zusammenarbeit mit der Polizei entwickelt sich und zum Schluss wird es dann dramatisch ernst, indem Charlie selbst ins Visier eines rachsüchtigen Sadisten gerät, der ihn endlich zum Schweigen bringen will.

Halt so ein richtig klassischer Crime-Thriller, wobei: es würde mich nicht wirklich überraschen, wenn es diese Geschichte schon längst gibt. Weil es ja nahezu alles schon gegeben hat irgendwie.

Trash Story

Der Police Officer Mr. John Calvin und Charlie sitzen sich in einem Verhörzimmer am Tisch gegenüber, wobei Charlie natürlich kein Verbrechen begangen hat. Die Befragung nimmt auf ein Ereignis zwei Nächte zuvor Bezug, nachdem Charlie mindestens eine Nacht im Krankenhaus verbracht hat, um sein Blut nach einem verabreichten Halluzinogen reinwaschen und sich nach allgemeinen Verletzungen untersuchen zu lassen.

Wie dem auch immer so sei.

Also jedenfalls sitzen sich die beiden direkt gegenüber und der attraktive, von der Statur sportliche Police Officer, der ungefähr 36 ist, mit dem charmanten Oberlippen- und Kinnbärtchen, sagt: „Bitte, Mr. Chandoze, schildern Sie mir die Vorfälle der besagten Nacht so detailliert wie möglich.“

Charlie, in seinem hellgrauen Baumwollsweater, darunter ein weißes T-Shirt, hellblaue Jeans mit Löchern an den Knien und schwarzen Converse Allstars (das ist überaus wichtig), beginnt, nachzudenken.

Er erinnert sich an Folgendes: „Gut, ich lag auf dem Sofa, Mr. John Calvin (das war umfunktioniert worden zum Schlafen mit umgeklappter Lehne mitten im Wohnraum) und hatte meine Kopfhörer auf.“ Ein dickes Headset, um sich in musikalische Trance-Zustände zu versetzen mithilfe von Songs wie Thorns von :Wumpscut: zum Beispiel.

„Jedenfalls, irgendwann stand er da, so zwei Meter von mir entfernt, eine schlanke, dunkle Gestalt (nicht von der Hautfarbe) und war irgendwie in die Wohnung hineingekommen. Ich fragte, wer zum Teufel er sei, und er sagte Nun, der Teufel bin ich nicht, Charlie, aber ich kann dir gerne ein paar bedeutende Einblicke in die Hölle verschaffen.“

„Sie haben ein gutes Erinnerungsvermögen“, kommentiert der Officer überrascht.

„Warten Sie, Herr Officer. Der Eindringling glotzte auf mein rotes Retro-Telefon mit dem Ringelschnurkabel auf der Kommode nebenan, das hat Tasten und keine Drehscheibe, und dann zog er den Stecker aus dem Anschluss und legte das Teil einfach ins Gefrierfach vom Kühlschrank. Wissen Sie. Da habe ich kurz überlegt.“

„Was haben Sie überlegt?“

„Was ich tun sollte, natürlich. Ich hatte keine Ahnung, wer der Typ war, ernsthaft, und was er wollte. Ich stand auf und bewegte mich langsam zum Wohnzimmerregal, das besteht aus fünf mal fünf quadratischen Regalfächern, haben Sie ja vielleicht gesehen. Also unter dem dritten Regalboden von oben genau in der Mitte befindet sich ein Notfallknopf, der mit der Polizeistelle verbunden ist.“ Das ist ein ziemlicher Luxus, den sich Charlie durch den sonst verschmähten Reichtum seines Vaters realisiert hatte. Ansonsten befindet sich die Wohnung in einem leicht überdurchschnittlich gepflegten und modern ausgestatteten Zustand.

„Sie hatten großes Glück, Mr. Chandoze. Ohne diesen Knopf wären Sie jetzt vermutlich tot. Wir gehen davon aus, dass sich der Mann durch das Nachmachen eines Schlüssels Zutritt zu der Wohnung verschaffen konnte. Er hatte die Tür ebenso wieder verriegelt von innen, sodass Sie nicht einmal hätten fliehen können.“

„Er konnte doch auch fliehen, Mr. Calvin.“

„Ja, weil er gut vorbereitet war. Außerdem trug er keine Fesseln.“

Charlie blickt entsetzt in das Gesicht seines Gegenübers, er zittert ein wenig.

Das mit dem Tod ist eine harte Nuss, denkt er.

„Was passierte dann?“, fragte der gutaussehende Officer.

„Er schlich sich langsam an mich heran und er witterte meine Angst wie ein Hund und ich sagte Verdammt, ich will das einfach alles nicht, gehen Sie und er lachte halt hämisch und sagte Wer will so etwas schon, Charlie? Du zitterst wie Espenlaub und an deinen Schläfen fließt der pure Stress hinunter. Er meinte damit den Schweiß auf meiner Stirn natürlich, Herr Officer, und dann hauchte er in meine Richtung und sagte Weißt du? Das macht mich schon ein bisschen an gerade. Und so ein Fuck.

Ich brüllte ihn an, dass er ein perverser Schweineficker sei und daraufhin schlug er mir direkt mit seiner rechten Faust (an jedem Finger trug er mindestens einen rustikalen, silbernen Ring, sogar am Daumen) heftig ins Gesicht. Ich fing an, aus dem Mund und der Nase zu bluten. Ich hasse den Geschmack von Blut, wissen Sie, der widert mich abnormal an. Stürzte zu Boden und wie ich auf dem Rücken lag, beugte sich der Mann über mich und band mir die Hände auf dem Bauch zusammen, bevor er mir ein Stofftuch um den Mund wickelte. Ich kotzte fast. In seinen Augen glitzerte das unheilvolle Grauen verbunden mit der wahnsinnigen Entschlossenheit, etwas Urgewaltiges und Widerwärtiges mit mir anzustellen. Und er roch nach Adrenalin und irgendeinem alkohollastigen Duftwasser.“

Charlie verzichtet grundsätzlich auf melodramatische oder theatralische Bestandteile, was so ziemlich das Gleiche ist. Er fixiert den gesamten Handlungsablauf aufrichtig und chronologisch.

Der Officer unterbricht. Mr. John Calvin ist merklich begeistert von der detaillierten Berichterstattung, während er einige Dinge aufschreibt, wobei ein Aufnahmegerät zusätzlich beiseitesteht.

Charlie trinkt seinen Pfefferminztee. Den trinkt er am liebsten, weil der ihn meistens in einen intensiven Mentholgenuss einer anschließenden Zigarette versetzt.

„Er packte mich unter den Armen und zerrte mich auf das Sofa zurück. Und kramte eine Nadel hervor, die er in meinen Unterbauch stach. Eine Spritze mit irgendeiner Flüssigkeit. Und er sagte Damit es so richtig Spaß macht, Charlie und Ich würde dich wirklich gerne ficken.“

„Dass Sie sich so exakt an diese vielen Einzelheiten erinnern können ist umso erstaunlicher angesichts der Tatsache, dass Ihnen der Mann eine Substanz in den Körper gejagt hat, die zu heftigen Wahrnehmungsverzerrungen führt. Mittels der er Sie ohne Probleme hätte fügsam machen können.“, spricht der Officer erstaunt nach einer kurzen Pause.

„Hören Sie“, antwortet Charlie, „Es war ja auch ein ziemlich heftiges, intensives Erlebnis für mich.“

„Zeigen Sie mir die Stelle, wo er hineingestochen hat.“, fordert der Officer.

„Warum? Sie verfügen doch über einen Arztbericht, denke ich.“, wehrt sich Charlie.

„Alles ist von Bedeutung, Mr. Chandoze. Ich kann auf diese Weise auch die Richtigkeit Ihrer Aussagen überprüfen. Bitte.“

„Also gut, falls Sie es vergessen haben, ich bin jedenfalls nicht der verdammte Hurensohn, der aus sadistischen Motiven heraus Menschen angreift, foltert und einfach umbringt irgendwie.“, antwortet Charlie beleidigt. Er steht auf, schiebt den Pullover nach oben, zeigt auf die Stelle.

„Macht Sie das irgendwie ein bisschen an?“, fragt er den Officer vorlaut und gedankenlos.

Mr. John Calvin zückt die Augenbrauen, erhebt sich von seinem Stuhl und drängt Charlie bedrohlich gegen eine Verhörzimmerwand.

„Sehe ich etwa aus wie ein perverser Schweineficker?“, raunt der Officer daraufhin.

„Was übrigens implizieren würde, dass Sie das Schwein wären, Mr. Chandoze, sollte ich auch nur irgendwie das Bedürfnis verspüren, mich an Ihnen zu vergehen. Verstehen Sie, was ich meine?“, fügt er leise hinzu.

„Sicherlich“, gibt Charlie zum Besten.

Nach der Injektion sah er unzählige sich bewegende Schattenfiguren an den Wänden und der Zimmerdecke. Affen zum Beispiel oder Fledermäuse.

Bevor irgendetwas Bestialisches passieren konnte, hatten die zwei Beamten an die Wohnungstür geklopft, also faktisch Police Officer John Calvin und dessen Kollege Eddie Stirling. Der ungefasste Täter floh mittels professioneller Fluchtausrüstung über ein Fenster ein Stockwerk nach unten, drang in den Hausflur, einen unbewachten Aufzug und eilte davon.

Mit gezogenen, schussbereiten Waffen sicherten die Cops die Räume. Stirling riskierte einen waghalsigen Blick aus dem Fenster und rief „Scheiße noch eins, John, der ist weg.“

Officer Calvin band den sich elendig räkelnden Charlie los, der sogleich zum Küchentresen stürmte, um eine Zigarette zu rauchen.

Er lehnte sich an die Theke, aber weil er so zitterte, bekam er sie nicht angesteckt. „Ich will noch nicht sterben, Mann…“, winselte er kümmerlich und Officer Calvin hielt ihm hilfsbereit und ruhig ein Feuerzeug zum Entzünden hin, doch nicht ohne hinzuzufügen: „Dann hören Sie auf zu rauchen, Gott verdammt.“

Er war sowieso nicht besonders erfreut über die Fahrigkeit des jungen Charlie Chandoze, weil er noch nicht wusste, dass der Junge Gespenster sah. 

Schmalzgedicht

Heute ein Schmalzgedicht mit religiösem Touch

Lass ein wenig Ruhe walten

und dich frei und froh entfalten

einen Gang hinunterschalten

In der Ruhe treibt die Kraft der Sinne,

die dein Herz gewinne.

Nun dem Trubel entrinne

auf die besonnene Weise,

deiner endlosen Reise,

suchend nach Glück

kehrt alles zurück,

was du gibst,

wenn du glaubst, wenn du hoffst, wenn du liebst.

Sommerwärme

Am Schlimmsten ist der Sonnenschein

nach stundenlangem Regen

wenn sich die Wassertropfen neu erwärmen,

Insekten um die Pflanzen schwärmen,

entstehen dicke, feuchte Lüfte

und intensive Düfte

Der Atem wird schwer und schnell fließt der Schweiß

im Gehen und im Sitzen

bei Gott, es ist zu heiß

wer will denn so viel schwitzen?

Ein Sommertag, so eklig tropisch,

er ist und bleibt… idiotisch