Kombiniere: Bewegung, frische Luft und Naturpoesie

Finsternis am Firmament

dicke, dunkle Wolkendecke

Wind und Regen ungehemmt

auf meiner morgendlichen Fahrradstrecke

* * *

Störche auf dem Feld

Krähen in der Luft

ländlich weht ein Duft

herbstlich wird die Welt

* * *

Ein angestrengter Flügelschlag

von flatterndem Gefieder

singt an diesem herbstlich Tag

der Vogel keine Lieder

R U B B I S H

Menschen verhalten sich merkwürdig. Vor ungefähr fünf Jahren hatte ich in meiner abklingenden Schizophrenie-Episode einen wahnhaften Schub. Das war in der Sitzecke für Raucher unter dem hölzernen Pavillon.

Weil ich oft unterwegs war in der Stadt oder ringsherum in Wäldern, Siedlungen oder auf irgendwelchen ländlichen Wegen, ist mir gleichermaßen bewusst geworden, wie viel Müll überall herumgelegen hat. Selbst an den schönsten Ruheorten an Sitzbänken mit Ausblick auf umzäunte Hühnerwiesen oder Kirchtürme in der Ferne.

In der Nähe vom Bahnhof, am Bahnübergang, da hing irgendso ein riesengroßes Plakat über die Menschenwürde, davor eine Bank, da habe ich immer lange draufgestarrt und mal etwa zwei Pfund Müll und an die 100 Zigarettenstummel aufgesammelt und in den Eimer daneben geworfen. Der stand ja immerhin auch da.

Stummel Aufsammeln war sowieso irgendwie zu einer meiner Hobbys dort geworden. Um mich mit irgendetwas Sinnhaftem halt zu beschäftigen zwischendurch.

In diesem unglücklichen Schub überwältigte mich die wahnsinnige Vorstellung, dass wir Menschen dabei waren, uns unser eigenes Grab zu schaufeln. Bestehend aus widerwertigen Müllhaufen und dass wir schon bald auf dem Planeten Erde wie in einem stinkenden Wust aus Dreck, Fäulnis, Fäkalien und Abartigkeiten leben werden. Der Film, der sich in meinem Kopf abspielte, sah aus wie in Elysium. Mit Matt Damon. Und wie die Slums der Shrimps in District 9.

Jedoch las ich vor einiger Zeit, dass dies auch die Bezeichnung für eine Plattform für Pädophile im Darknet ist. Also Elysium.

Während dieser privaten FIlmvorstellung eilte ich entschlossen, etwas gegen dieses scheußliche Elend jetzt in diesem Augenblick tun zu müssen, mit einer großen Plastiktüte zu meinem Lieblingsaussichtsplätzchen im Wald und bereinigte den gesamten Weg bis dorthin, sammelte Tetrapacks von Getränken und diversen Verpackungsmüll auf und hing die Tüte als Müllbeutel sorgfältig an einen Pfahl des Hühnerzauns. Betend und hoffend, anderen menschlichen Wesen damit einen Impuls zu geben, die Verdreckung unseres Planeten endlich zu beenden und mit dem Aufräumen allmählich anzufangen.

Es gibt nämlich gar keinen Ausweichplaneten, selbst mit ganz viel Geld kann man sich kein Ticket kaufen für eine wunderschöne, gepflegte und harmonische Insel im Universum, ohne Krankheiten, Hass und Verzweiflung.

°O°

Beim Spazierengehen

schoss es mir durch den Kopf wie Pfeilspitzen.

Eisern kämpfte sie sich durch Wald und Wiesen und dachte an schöne Momente wie diesen. Der Regen tropfte sanft herab, sie wusste nun, die Zeit wird knapp. Sie stapfte froh durch Matsch und Pfützen, begann ganz aufgeregt zu schwitzen. Zu Hause wartete ein heißer Trunk, das gab ihr Kraft und wieder Schwunk.

Letztes Wort künstlerische Freiheit und so.

wieso weshalb warum

es gibt fragen, die stelle ich mir schon mein halbes leben lang. zum beispiel:

wie ekelhaft ist das denn eigentlich, sich beim lesen einer öffentlichen zeitschrift im wartezimmer von arzt/ friseur/ sonst was zum umblättern die finger anzulecken?

so gedankenlos kann man doch gar nicht sein.

und es gibt fragen, die stelle ich mir erst seit gestern. zum beispiel, ob der normale mensch von heute von seiner genetischen und evolutionären entwicklung her eigentlich überhaupt dafür gemacht ist, jeden tag so acht stunden lang einer beruflichen tätigkeit nachzugehen, die nichts mit dem beschaffen von nahrung zu tun hat.

immerhin haben wir über jahrtausende lang unsere zeit nur damit verbracht, essen zu beschaffen.

und ich frage mich seit ungefähr einer woche, warum sich menschen kostümieren müssen mit naturfernen fremdartikeln, obwohl es in der fauna ganz anders aussieht. also das versuche ich einfach immer und immer wieder zu ergründen, auch wenn es schon nervt eigentlich, aber egal. ist das nicht eine anmaßende haltung, sich von seiner eigenen natur zu entfernen, um sich davon abzuheben? trotzdem soll das alles dem zweck dienen, körperlich attraktiv zu wirken? wimperntusche, parfüm, intimrasur, was auch immer.

ich finde ja, dass im wesen des menschen sehr viel mehr stecken könnte als das : ) dazu aber ein neuer eintrag im nächsten kapitel dieses blogs.